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25. November 2019

Aus dem Archiv: Kretschmanns Gründerzeit

Dieser Artikel ist im Mai 2011 im Science-Skeptical-Blog erschienen, doch dieser Blog ist schon seit Wochen, vielleicht Monaten, im Wartungsmodus und mir ist nicht bekannt, ob er nochmals online geht. Eine Nachfrage an den Administrator ist bis jetzt unbeantwortet geblieben. Da aber viele meiner Texte dort, über den Tag hinaus aktuell sind, werde ich nun in loser Folge die mir wichtigen hier auf Glitzerwasser veröffentlichen.

Ein guter Slogan ist Gold wert. Werbestrategen ersinnen eingängige Formulierungen, die dann sofort mit einem Produkt in Verbindung gebracht werden und gewünschte Assoziationen hervorrufen (have a break, ich bin doch nicht blöd, usw). Oft werden auch Produktnamen erfunden die bereits eine Eigenschaftsbeschreibung beinhalten oder auf eine Zielgruppe hinweisen (Kinderschokolade, Softis, Tipp-Ex). Manchmal geht so eine Namensgebung auch daneben, Mitsubishi musste das mit seinem Pajero erleben, was in der spanischen Vulgärsprache "Wichser" bedeutet.

26. Dezember 2014

Moderne Rosstäuscher

In der FAZ meint Rainer Hank, dass die heutigen Kapitalismuskritiker Karl Polanyis Erben sind – und es nicht wissen. Das stimmt bestimmt nicht, im WBGU Gutachten »Welt im wandel - Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation« wird genau dieser Begriff (Große Transformation) genannt und in der Quellenangabe erwähnt. Den Wachstumsgegnern, beispielsweise denen vom Wuppertaler Institut, istPolanyi ebenfalls sehr gut bekannt, wenngleich sie kritisieren, dass Polanyi mit seinen Forderungen noch viel weiter gehen würde als der WBGU, erster außerdem mehr die Vergangenheit und (seine) Gegenwart beschrieb, während der WBGU einen Weg in die Zukunft weist.
Was ist jedoch beim WBGU aus Polanyis Zusammenschau sozialer, ökologischer und finanzieller Krisen geblieben? Nicht viel, was einer Großen Transformation würdig wäre. Mit einer Ausnahme: die Ökologie.
So ganz ist man sich darüber auch im Wuppertaler Institut nicht einig. In einem anderem Papier, welches sich der gleichen Thematik widmet, heißt es dann:
Polanyi zeigt somit eine erfolgversprechende Perspektive für Transformationen in Richtung nachhaltiger Entwicklung auf (Enders und Remig 2013).
Rainer Hank scheint naiv zu sein, wenn er glaubt, die Kapitalismuskritiker, vor allem die Wachstumskritiker, würden ihren Polanyi nicht kennen. Die haben sich intensiv mit ihm auseinander gesetzt, schon weil sie für ihr Vorhaben, nämlich eine komplette Umgestaltung unserer Gesellschaft, ständig nach Argumenten suchen die zumindest den Anschein haben etwas mit Wissenschaft zu tun zu haben.